Ich glaube, ich kann gar nicht flirten. Von „Zehn Flirttips“ in der Zeitschrift, die mir eine Freundin in der Mittagspause ans Krankenbett gebracht hat, entspricht exakt keiner meinem nächtlichen Jagdverhalten. Ich greife mir weder auffällig ins Haar, noch suche ich den Blickkontakt, lasse Gegenstände fallen etc. – Haben die recht, und ich gehöre demnach zu den Verhaltensgestörten des Geschlechterkampfes?
Auch das noch.
Ich sag‘ ja immer,
diese Frauenzeitschriften sind gefährlich!
Da liegt man schwach und krank, folglich angreifbar darnieder und schon kommt man durch deren gemeine Manipulationen auf dumme Gedanken.
So schlicht wie in deren Weltbild funktioniert die Begegnung zwischen den Geschlechtern schließlich auch wieder nicht.
Gute Besserung!
(dann hast Du auch weniger Zeit für solche Selbstzweifel)
REPLY:
Aber wie funktioniert es dann? Oder ist der fürchterliche Verdacht wahr, dass es überhaupt keine Rezepte gibt, und man hat „es“ oder eben nicht?
Es gibt selbstverständlich kein Rezept, aber es ist auch nicht so, daß man „es“ hat oder nicht.
Es ist immer eine Sache zwischen (mindestens) zwei Menschen und manches Gegenüber holt „es“ in einem ans Tageslicht und ein anderes eben nicht. Genau so wenig wie ein Mensch per se „unsexy“ ist: die Schönheit liegt stets im Auge des Betrachters. Nur manchmal ist man auch einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um flirten zu können; denn flirten hat sehr viel mit spielen zu tun. Und dazu braucht es in erster Linie Phantasie und Offenheit für die Situation, und keine „zehn Flirttips“.