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Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Die gängigen Erklärungsansätze v. a. in den Medien geben da ja wenig Hoffnung: Die Leute würden durch ihre desolate wirtschaftliche Lage den extremen politischen Lagern in die Armne getrieben. Ich finde das als Erklärung eigentlich absolut unzureichend: Es kann und darf doch nicht sein, dass liberale Werte und Toleranz nur dann verlangt und geliefert werden können, wenn es Menschen wirtschaftlich gut geht. Überdies missfällt mir die Annahme, diese Entwicklung sei nahezu zwangsläufig. Genausogut könnten Menschen ja auch religiös werden, postmaterialistische Werte stärker betonen oder sich dem Kommunismus zuwenden. Dass viele ostdeutsche Jugendliche reihenweise den rechtsradikalen anheimfallen, ist vor diesem Hintergrund doch nur durch eine Grundhaltung verständlich, die auch bei besseren wirtschaftlichen Verhältnissen nicht verschwinden würde.