Schade ist auch, dass, anders als bei manchem Erzeugnis der Literatur oder auch in Filmen, im echten Leben die Erklärungen meist nicht nachgeliefert werden. Auflösungen dergestalt etwa, dass ein am Geschehen unbeteiligter, aber umfassend informierter Dritter am Ende daherkommt und erklärt die Motive und verborgenen Handlungen der Akteure, kommen praktisch nicht vor.

Das ist interessant. Genau über diesen Umstand und das wohlige Gefühl, das einen beschleicht, wenn in amerikanischen Filmen am Ende einer auf das Faß steigt und dem dämlichen Pöbel mal klarstößt, wie es wirklich war und daß unser armer Held völlig zu Unrecht des Bösen verdächtigt wird, habe ich am Samstag auch nachgedacht. Ich schob das auf Schüttelfrost-induziertes Selbstmitleid, aber nun greifen Sie den Faden ganz ähnlich wieder auf.

Im wahren Leben muß man bei erlebten Unrecht für gewöhnlich die Faust in der Tasche machen. Die Rätsel der Liebe hingegen – ich glaube, die sind auch durch Aufklärung nicht wirklich zu lösen. Oft ist doch auch das Ungewisse der entscheidende Reiz.