Endlich einmal Penthesilea

erwähnt und geschätzt zu finden, macht mich sehr froh.
Ich mag das Stück sehr und habe es zweimal auf der Bühne erleben dürfen, einmal 1991 am Wiener Burgtheater, inszeniert von Ruth Berghaus (mit der hinreißenden Anne Bennent in der Hauptrolle), und einmal in einem winzigen Kölner Kellertheater irgendwann zu Beginn der 80er… diese Inszenierung hat mir sogar noch besser gefallen, mit ihren mehrfach besetzten Rollen und einer unbändigen, intensiven Choreographie.

Mich hat immer sehr berührt, daß sich Penthesilea ja nicht mit einer echten Waffe erdolcht, sondern mit der Gewalt ihrer eigenen Empfindungen:

„Denn jetzt steig‘ ich in meinen Busen nieder,
Gleich einem Schacht, und grabe, kalt wie Erz,
Mir ein vernichtendes Gefühl hervor.
Dies Erz, dies läutr‘ ich in der Glut des Jammers
Hart mir zu Stahl; tränk‘ es mit Gift sodann,
Heißätzendem, der Reue, durch und durch;
Trag‘ es der Hoffnung ew’gem Amboß zu,
Und schärf‘ und spitz es mir zu einem Dolch;
Und diesem Dolch jetzt reich‘ ich meine Brust…“

Und jetzt mache ich den Rechner aus und lese das ganze Stück…
Hab Dank für Deine innigen Worte darüber!