REPLY:

Die Berghaus-Inszenierung wollte ich sehen, aber mein damals noch sehr Erziehungsberechtigter hielt das aus irgendwelchen Gründen für keine gute Idee. Ich habe die Penthesilea deswegen leider noch nie auf der Bühne gesehen.

Den Tod der Penthesilea hat Kleist ja im übrigen fast wie ein Happy End gestaltet: Penthesilea stirbt ja nicht an der Last ihrer Gefühle als Opfer, sondern tötet sich aktiv mit dem Dolch ihrer Empfindung, der ja nicht von ungefähr auf der Hoffnung Amboß´ bearbeitet worden ist. Ihr Hinterhersterben gewinnt so ja nicht den Charakter einer bußfertigen Selbstbestrafung, sondern den eines Nachfolgens und der Vereinigung. Ein wenig klingt in diesen Zeilen der Liebestod – diejenigen Takte des Tristan, die ausdrücken, was ich mit Worten nicht sagen kann: Was die Liebe mir ist.