In Lars Gustafssons Erzählband „Die Kunst, den November zu überstehen“ (der unerklärlicherweise auf Ihrer Wunschliste fehlt) gibt es eine Geschichte, die sehr schön – um nicht zu sagen ultimativ – den genau entgegengesetzten Zustand thematisiert; ein Geländeläufer in der winterlichen Ägäis, dem „falling out of love“ wie das Abbauen von Kirmesbuden erscheint, nachdem der Rummel vorbei ist: man beobachtet, wie die bunten Bretterbuden in ihre Einzelteile zerlegt und davongetragen werden und denkt sich: so ist das also zusammengesetzt.
Und wem das ewige Hin und Her in x-ter Iteration zwischen hinein-/hinuntergezogen und befreit noch halbwegs präsent ist, wer vor noch nicht allzulanger Zeit (Monate bis Jahre) den letzten kautabaksabbernden, holzbeinigen Drecksack mitsamt Enterhaken über die zersplitterte Reling ins Wasser bugsiert hat, wo ihn der Sog seiner untergehenden Bark „Infatuation“ in die Tiefe zieht, dem wird der ketzerische Gedanke nicht allzu fern sein, daß das „Sich-Verlieben“ eigentlich nur dazu gut ist, den immensen Kräftezuwachs zu genießen, wenn so eine unselige Phase wieder vorbei ist.
(Was aber auch nur Fake ist, denn man erhält lediglich die Kräfte zurück, die man vorher schon hatte, die einem aber vielleicht viel zu selbstverständlich waren, als daß man sie zu schätzen wußte.)

(Aber Verzeihung. Ich wollte mit meinem phasenunangemessenen Kommentar nicht den Party Pooper geben… ;o))