übergangslos…

Frau Modeste, mit Verlaub: Kann es sein, dass Ihr (diesbezügliches) Urvertrauen sich zu sehr darauf begründet hat, dass Sie, seitdem Sie so ungefähr 16 waren, immer übergangslos den nächsten Richtigen gefunden haben (Zitat)? Für mich heisst das, es war immer genügend willige und qualifizierte männliche Auswahl vorhanden, und die Männer fielen Ihnen gewissermassen zu. Dann (und überhaupt) verstehe ich Ihre Unrast und Ihren Unmut.

Als Mann bin ich es mir quasi ex officio gewöhnt, dass mich keine Frau beachtet/anspricht, wenn ich mich nicht drum tue, und das ist wirklich zermürbend. Aber ich hatte genügend Zeit, mich daran zu gewöhnen und anderweitiges Vertrauen aufzubauen. Ich hoffe sehr, Ihnen bleibe dies bald wieder erspart!

Nun: Offensiv zu sein ist gut, ob von Männern oder von Frauen, schliesslich wollen wir alle Partner/innen, die wissen und mitteilen, was sie wollen. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass ‚offensiv‘ nicht mit ‚eindeutig‘ gleichzusetzen ist: Die Initiative zu ergreifen muss nicht heissen, dass ER gleich weiss, worum es geht.

Ich setze meiner eigenen Schüchternheit immer öfter entgegen, dass ich zwar einen Korb riskiere, danach aber wenigstens ein quälendes Problem losgeworden sein werde, was eben auch verlockend ist und manchmal (immerhin!) den Ausschlag gibt.

Im Übrigen: Nicht alle Männer denken automatisch ‚Schlampe‘, wenn Sie sich an sie annähern. Und jene, die’s tun, können Sie getrost vergessen, die sind nicht nur erzpatriarchalisch, sondern vor allem fehlt ihnen ein gutes Stück Selbstvertrauen. Was kümmert’s Sie also…?

Edit: Schliesslich möchte ich Partei gegen jegliche feste Rollenzuteilung in der Anmache (Frau muss das, Mann muss das…) ergreifen! PGJFRIDA