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Wer wen alles fabriziert hat, ist Altes Testament, Herr Gheist. Faszinierenderweise sind Kain und dessen Nachfahren dort nicht als direkte Nachkommen Adams gelistet (im Gegensatz zu Seth, den die ersten Menschen gewissermaßen als Ersatz für den gemeuchelten Abel in die Welt setzten). Es steht uns also frei zu vermuten, dass Eva den Kain mit jemand anderem als Adam fabriziert hat. Und allzuviel Personal ist im Buch Genesis ja noch nicht vetreten. Die Schlange, die ja erst NACH der Verführung der Menschen zum Sündenfall im Staub kriechen musste, hatte also vorher noch Gliedmaßen und ist daher Tatverdächtiger Nummer eins. Aber diese wirklich spannenden Fragen erzählen uns die Pfarrer auf ihren Kanzeln natürlich nicht. Und Sie werden ja wohl auch nicht glauben, dass die Ursünde im Verzehr von Früchten bestand. Sondern wohl eher darin, dass Adam und Eva sich gegenseitig vernaschten, bevor sie den Segen von oben hatten. Was auch die misogynen Züge des judäo-christlichen Weltbilds erklären würde. Somit kriegen wir auch ganz elegant die Kurve von Eva bis hin zur großen Hure Babylon aus der Apokalypse. Bibelstudium ist umso spannender, je weniger man sich von dem Gewäsch irgendwelcher Soutanenträger von den wesentlichen Fragen ablenken lässt.