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Ich würde es anders gewichten – das persönlich Ge- und Erlebte nicht vor die
politische Überzeugung stellen, sondern diese aus der persönblichen Erfahrung ableiten
bzw. durch diese immer wieder überprüfen, so dass beide eine Einheit bilden.
Man darf keinen instrumentellen Zugang zu den Dingen haben. Das ist das, was ich
an den Leninisten immer kritisiert habe: Dass sie kalt rechnende Ingenieure waren,
die keinen echten Zugang zum Leben hatten, lauter Homo-Faber-Typen. Geschichte,
Soziales, Politik ist Leben, und das Leben lässt sich nicht in einen klappernden
Mechanismus von Kategorien zwängen. Die Kunst, deren Wesen es ist, das Leben abzubilden
und lebensförmige Strukturen zu schaffen, auch nicht. In Lateinamerika und romanischen
Ländern haben auch viele linke Künstler dies begriffen, nur nicht im preußisch-russisch
geprägten Raum, dem knutogermanischen Imperium.