REPLY:

Ja, das trifft es auch für mich. Er hat einen Scharfsinn, der beeindruckt. Sonst machen sich ja nicht so viele Gegenwartsautoren Gedanken um die nähere Zukunft. Und darum ist er interessant, ohne je sympathisch zu sein, mit seiner schrillen Botschaft, die er überzeichnet überbringt. Und in all seinem Provozieren, von dem man sich gerade nicht beeindrucken lassen soll, trifft er oft die wunde Stelle. Er hat schon recht, dass die Liebe komisch und tragisch wird, wenn sie der profanen Zwecke und Bindungen entleert sein kann und sein will. Und die Beschreibung des Marktgutes „Liebe“ ist leider so übertrieben auch wieder nicht. Er gefällt sich in der Rolle des Hofnarrs, den es nicht stört, wenn alle auf ihn zeigen. Mit ätzender Gleichgültigkeit beschreibt er Sex und Sextourismus. Sein Konservatismus nervt mich, aber das kann man verkraften.

Er ist aber sicher da zu düster, wo er ausschliesst, dass es in dieser fatalen und grausamen Gesellschaft doch Nischen gibt, andere Wege.

Bin übrigens aufs neue Buch gespannt, gross gelobt wird es noch nicht.