REPLY:

Aber nein, die hat überhaupt keine passive Rolle gespielt, beim Ausspannen
denke ich auch an keine Deichsel. Eigentlich bin ich ein ziemlich uneifersüchtiger
Mensch, es war mehr die Kombination: bittet um meinen moralischen Beistand,
weil ihn seine Freundin verlassen hat, nutzt die erstbeste Gelegenheit, mit einer Frau
anzubändeln, von der er weiß, dass ich in sie verliebt bin, behandelt diese anschließend
ziemlich übel, und das Alles mit dem ständigen Gestus, ein hochmoralischer Mensch mit
ehernen Prinzipien zu sein. Die Rolle der Dame war weit einfacher, mit ihr war ich
emotional auch schnell im Reinen.
Letztlich stabilisierte sich unser Umgang durch den bösen Dritten.
Wobei, ich hatte eine Weile ein Talent, in
Gefühlsdickichte dieser Art hineinzugeraten, dies war nicht die einzige Erfahrung dieses
Charakters. Einfach und eindeutig schien mir in jenen Jahren nicht zu liegen.

Mit Dingen wie Untreue umzugehen oder damit, dass Liebe nicht in dem Maße erwidert
wird, wie ich sie aufbringe, fällt mir nicht schwer, ich denke mir: Du bist ein erwachsener
Mensch, mit solchen Dingen musst Du zurechtkommen.
Insofern hatte ich keinen Konflikt mit der beteiligten Frau, wohl aber mit dem Mann.
Denn hier hat mich jemand erst ausgenutzt, dann betrogen, und dann auch noch eine
von mir geliebte Frau mies behandelt, und permanent nach außen den Saubermann
gespielt. Diese KOmbination war zuviel.