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Zur Ehrenrettung der Herbstmelancholie: Natuerlich macht sie – als Yang zum Ying der Sommerbrise – das Leben erst komplett, und sie ermoeglicht wahrscheinlich auch erst tiefe Gedanken und Texte, deren Flussbett in der heissen Sonne oft schnell ausgetrocknet ist. Wie so vieles im Leben weiss man sie erst zu schaetzen, wenn die Jahreszeiten (wie etwa hier in Suedostasien) nicht mehr vorhanden sind, und man sich mehr schlecht als recht aus vermehrtem oder vermindertem Regen welche zurechtschneidert.

Wohlgemerkt, ich beschwere mich nicht. Unveraenderte 30 Grad und Sonne und blauer Himmel und Iced Tea unter dem Sonnenschirm im Garten und samstags Freunde, die kommen und Mooncakes und Laternen passend zum Laternenfest mitbringen – das ist auch schoen, und ich ziehe es jederzeit dem winterlichen Aufstehen in der kalten Wohnung vor. Aber Klaus Hoffmann haette hier wohl nie „Die Einsamkeit“ komponiert.