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Nun, die wahrhaft positive Figur, der mein Herz entgegenschlägt, ist ohnehin Leporello. Wie er sich am Ende der Registerarie an Donna Elvira ranmacht, wie er sie später einwickelt, seine Skrupellosigkeit, sein Witz, sein Charme – das ist in meinen Augen der wahre Held, singt er doch ein Pladoyer für die Wechselfälle des Lebens, für die Freiheit, für die Torte und Lust.

Man muss sich vor Augen halten: All der Aufwand nur für ein wenig Sex, zu dem es in der Oper ohnehin nicht kommt. Sehr seltsam, die meisten der Leute auf der Bühne. Allein Leporello lebt, für den Moment, das Glück, das Gold und den Braten. Herrlich. Und man weiss, dass er die Registerarie am liebsten für sich selbst singen würde – und vielleicht auch kann, denn wer weiss, was er mit den Zofen der Herrinnen gemacht hat, die sein Herr eroberte?