… wo sich der Mensch, die kleine Narrenwelt, gewöhnlich für ein Ganzes hält…

Die Frage, inwieweit sich der eigentliche Persönlichkeitskern (so es ihn denn gibt) aus Abgrenzungen einerseits und Gemeinsamkeiten andererseits zusammensetzt, wird man für sich selber wohl nie schlüssig entscheiden können. Sein ursprüngliches Empfinden zu erspüren, das ist keine triviale Aufgabe, hält man sich vor Augen, wie stark wir in das Korsett sozialer Erwünschtheiten eingebunden sind. Andererseits ist es für einen grundsätzlich eher oppositionellen Geist wie mich mit zunehmendem Alter auch zunehmend tröstlich, dass es Zeitgenossen gibt, die einige meiner Spleens teilen und Sätze sagen oder schreiben, von denen ich dann denke, hey, genau das wollte ich auch grade sagen. Das gilt übrigens in weiten Strecken auch für Ihren wundervollen und gedankenreichen Text. Selbst den stilistischen no-go, jeden Absatz mit dem Unwort „man“ zu beginnen, haben Sie hier sehr virtuos und wirkungsvoll eingesetzt. Chapeau!