REPLY:

Die Einsicht in die unwichtigen Dinge, setzt natürlich voraus, die wichtigen Dinge erst einmal zu erkennen, und manchmal, Herr Mayer, frage ich mich, ob nicht vielleicht die Dinge, die ich als unwichtig erachte, vielleicht die wichtigen Dinge sind, weil es mehr nicht gibt. Oder nicht für mich.

Ob es, Herr Rossi, wirklich am Regierungsumzug liegt…wieviele Stunden ich schon in Gesprächen verbracht habe, die sich um gänzlich regierungsferne, aber nicht weniger sinnbefreite Dinge wie den Erwerb einer goldenen Winkekatze oder die Entscheidung für eine grüne oder blaue Barbourjacke drehten, kann ich gar nicht sagen. Vielleicht ist es sogar umgekehrt: Nicht der Regierungsumzug zieht die erhöhte Unruhe des Nachrichtenaufkommens nach sich, sondern die Beschleunigung der Welt bewirkt die Beschleunigung der öffentlichen Angelegenheiten.

Was, Herr Moravagine, andere Leute so für relevant halten, wundert einen aber auch immer wieder, und man ist ordentlich froh, nicht in derselben Welt unterwegs zu sein, wie diese Leute. Manchmal fragt man sich, ob nicht auch diese Leute nachts erwachen und sich fragen, ob sie nicht sehr weit weg sind vom Kern der Dinge, und glauben, verkehrt gelebt zu haben, wenn es denn einmal zu Ende geht.