REPLY:
„Niemand wird gezwungen, ein Berater zu werden.“ (Art. 237 GG)

Sie verlangen viel von Absolventen…
Sehen Sie, ich habe diese glatten Bubis mit ihren Köfferchen an der Uni lange studiert. Wie sie forsch durch die Gänge flitzten und ihre Vorlesungsprotokolle kopierten und wie sie vor allem verächtlich auf die Geisteswissenschaftler hinabblickten, weil sie vor Kraft strotzten und verkündeten, sie werden einmal richtig „Karriere machen“. Selbstverständlich erwarte ich da nun auch weiterhin kraftvolles Agieren – und kein Gegreine, wie schwer das doch alles ist.

Über eine Vierzigstundenwoche können die meisten dieser sehr gut qualifizierten Absolvente nur lachen…
Sie werden verstehen, daß ich hier – obwohl ich schnell zum Sentimentalen und Ergriffenheit neige – nicht in Tränen ausbreche. Sie liegen falsch, Frau Modeste: Es gibt eine Alternative. Für 28jährige gibt es sie allemal. Für die entlassenen 50jährigen Facharbeiter aber nicht.

Ich will es nic ht ausweiten, unsere unterschiedlichen Positionen sind ja deutlich geworden. Nur eins noch zu den Gewerkschaften: So wie ich es erlebt habe, wollte in den Zeiten des Booms mit solchen „Schnarchvereinen“ niemand etwas zu tun haben, der sich nur wenige jahre später schon mit einem schicken Aktienpaket versorgt am Strand ihrer Wahl wähnte. Das war „Old Economy“. Eine Gewerkschaft kann sich aber nur über ihre Mitglieder wandeln. Wenn diese Leute dort nicht eintreten und obendrein noch so wirklich dumme Sprüche loslassen, bin ich froh, daß meine Beiträge nicht für solche Berufsgruppen vergeudet werden.

So. Und jetzt gehe ich zurück und pinsel meinen Gartenzwergen die roten Revolutionsmützen an. 😉