Das Gedankenmachen, Herr oder Frau Entracte, gehört ja zu den Dingen, die man schlecht lassen kann, auch wenn das Ergebnis…aber lassen wir das.

Was die gefühlte Relevanz, Frau Arboretum, derjenigen Menschen, die bereits solche Blogs führen, wie ich es bei nüchterner und sorgfältiger Betrachtung vielleicht doch eher nicht eröffnen werde, angeht, so kann ich da auch nur spekulieren.

Im Gegensatz zum Don Alphonso habe ich gar nichts gegen Aphorismen, lese eine Reihe solcher Blogs wirklich gern und schätze die Berliner Lesebühnen. Anders als jene Menschen, von denen man mir gelegentlich zuträgt, sie verachteten meine Elaborate als gefällig und geschwätzig, macht sich meine Wertschätzung allerdings weniger an der Form fest, die von mir aus spontan erscheinen mag oder sorgfältig gefeilt und behauen, sehr lang oder aufs Äußerste verknappt. Entscheidend für die Qualität eines Blogs erscheinen mir diese Kriterien nicht; ausschlaggebend ist fast immer, ob die Persönlichkeit hinter dem Blog sich in der gewählten Form bewegen kann, ob die Form seinem Willen gehorcht, und die Dinge, von denen er in drei der dreihundert Worten erzählt, im Hirn des Lesers auferstehen. Der Rest ist Geschmack, und es erscheint mir minder geschmackvoll, den Dingen, denen man selber keinen Gefallen abgewinnen kann, als trivial zu denunzieren.

Die Vorstellung einer mit Eiermatsch ganz und gar getränkten Datenverarbeitungsanlage, Herr El Loco, ist natürlich auch sehr hübsch, jedenfalls hübscher als so ein Feuilletonfrühstück mit ZEIT und Iris Radisch, deren zustimmenden Kritiken ich jede Woche entnehme, welche Neuerscheinungen ich keinesfalls lesen werde.

Und danke, Herr Gheist. Ein zielgruppengerichtetes Blog als Aufgabe zwecks Eroberung der Blogosphäre würde rein faktisch ja schon an meiner wahnsinnig dominanten Faulheit scheitern, und außerdem schreibe ich die Texte, die ich schreibe, zu gern, um das jetzt mal ales ganz anders anzugehen.