Der Alternativen sind, wie ich, Herr Ecce, fürchte, nicht allzu viele, und die Melancholie speist sich in diesen Fällen nicht zuletzt aus der Tatsache, dass es sich ja um gelungene Leben handelt, um gerade, erfolgreiche Lebensläufe von Menschen, deren Wünsche zum großen Teil in Erfüllung gegangen zu sein scheinen: Die Kinder, die Häuser, letztlich materielle Sicherheit. Der Erfolg, scheint’s, ist melancholisch, das Scheitern dagegen depressiv, und ob man dermaleinst, Lemonendres, der Melancholie oder der Depression anheim fällt, das werden die nächsten Jahrzehnte zeigen. Ich persönlich habe ja sowohl vorm Tod wie auch vorm Alter Angst, insofern kann es, Herr Rationalstürmer, ohnehin nur schauerlich werden. Da kann man nur hoffen, dass das Bild nicht so zutreffend ist, wie es mir der Herr Booldog attestiert, dem ich herzlich danke: Ich liebe Komplimente.

Die Penaten des Hauses, in dem ich wohne, Frau Kaltmamsell, habe ich noch nicht gefunden, ich fürchte auch, dass die Bauarbeiter bei der großen Sanierung 2001 nicht so pietätvoll gehandelt hätten, wie Sie, und den Penaten (oder wie auch immer) einfach beiseite geräumt hätten oder haben, während sich das Leben der Che’schen Anverwandten doch recht behütet anhört, reicht heimelig und haimatlich zugleich, und auch wenn ich niemals so leben möchte oder könnte: Das Schlechteste scheint es mir nicht. Und vielleicht weder melancholisch noch depressiv.

(Aber sage einmal – Du hast wirklich eine Schlange?!?)