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Der Herr Burnston meint bestimmt, dass Berlin um einiges größer und um viel mehr ärmer ist als München, und zumindest stadtteilweise von lauter Leuten bewohnt ist, die nach Berlin gekommen sind, um hier einmal so richtig herumhausen zu können, nicht wie daheim wie in Rendsburg, Bonn, Rosenheim oder Bregenz. So hat halt jeder seins.

Anzumerken ist, Herr Sokrates, aber der Fairness halber, dass nicht alle Stadtteile gleich schmutzig sind. Ich habe ja auch einmal in F’hain gewohnt, da war es gar grausig, das Gros der vier- wie zweibeinigen Bewohner fand ich ungefähr gleichermaßen unangenehm, und auch ein Mensch, der keine überhöhten Ansprüche an die Sauberkeit des Straßenkörpers hat, fühlt sich ein wenig beschmutzt, wenn er das Haus verlässt. Im Haus selber wohnte auch noch ziemlich komische Leute mit merkwürdigen Lebensgewohnheiten. Da hat’s mir nicht gefallen. Auf der anderen Seite – Berlin ist dreckig, aber wie heute die Biennale und ein paar Galerien in der Auguststraße abzulaufen, im Mauerpark Bücher zu kaufen, in Kreuzberg vorm Café am Meer in der Snne Weizen zu trinken und den Tag morgens um drei beim Crémant und einem Teller Assortie mixte ausklingen zu lassen – das ist dann halt woanders auch nicht drin. Zumindest nicht so. An solchen Tagen lacht die Stadt, dann mag man die hässlichen Hunde und ein bißchen sogar ihre Besitzer.