Um diese Jahreszeit bin ich dann doch froh, mich in den feuchten Norden verkrümelt zu haben. Die stetige Brise vom Meer tut gut. Lunge und Seele, auch wenn ich in stürmischen Nächten noch immer wachliege und etwas beunruhigt dem Heulen des Windes lausche, der durch die Ritzen des stümperhaft isolierten Bauernhauses pfeift.

Ein Wochenende im heimischen brandenburger Land und ich lag, von Hustenanfällen gepeinigt, mit rasselnder Lunge im Bett. Dabei waren die letzten Jahre eigentlich erträglich, hatte ich doch gleich nach Diagnose einen Spritzenmarathon über mich ergehen lassen.
Aber dieses Jahr sollen ja angeblich besonders viele Pollen fliegen. Also nehme ich morgens brav das von der neuen Ärztin verschriebene Antiallergikum, trage das Atemspray immer am Mann und genieße die Seeluft.
Bald ist die Baumblüte ja zum Glück vorbei. Nur rohe Möhren, die muss ich trotzdem meiden.