Rousseau ist tot

Ja, Mutter Natur ist ein Miststück, Herr Sokrates, und ich hoffe, Ihre Kleinen haben den Verlust der Zwergkaninchen ohne größeren Schaden überstanden. Die Überschätzung des Lebensalters, Herr 40something, gehört ja zu den weiteren Gemeinheiten, die jene Dame, die vielleicht eher dem Rollenfach der böse Stiefmutter entspricht, so in petto hat. Das lässt ja noch Schlimmes erwarten für die nächsten Jahrzehnte, und die Unberechenbarkeit, für die ich Herrn Camelopard und Frau (?) Schwaka hiermit herzlich bemitleide, passt natürlich in das Charakterbild einer unangenehmen Person, als die wir die Natur ja hiermit endgültig identifiziert hätten. Dass es vielleicht nicht die unverfälschte Natur, sondern bloß die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gewesen sein mag, die die Bäume da hingestellt hat, wo sie stehen – nun gut, Herr (?) Knurps, darüber sehen wir jetzt einmal großzügig hinweg. Ich werde lieber von der Natur angegriffen, als von der Berliner Senatsverwaltung, das hat irgendwie mehr Stil, auch wenn die Berliner Verwaltung, wie man weiß, aufgrund ihrer außergewöhnlichen Unfähigkeit sicherlich die bequemere Gegnerin ist.

Dass die Natur mir immerhin die Schwindsucht erspart hat, Frau Kaltmamsell, mag wiederum auf ihr Habenkonto gebucht werden, denn es mag die Tbc zwar halbwegs stilvoll und ein interessantes literarisches Zitat, aber nicht eben angenehm und zudem schrecklich passé sein, fast so passé wie Klopstock, Herr Wallhalladada, der zu recht vergessen ist, finde ich, angesichts dermaßen infamer Lügen. Schönheit der Natur, Pracht – das ist die Leichtgläubigkeit der Dichter, die aber auch auf jede noch so plumpe Reklame hereinfallen. Als Verfechterin der unverfälschten Wahrheit sage ich Ihnen: Zum Teufel mit der Natur. Mir reichen die Lilien im 103 und der Beelitzer Spargel