FLEISCHESLUST

(Vereinzelte Bravorufe mischen sich mit anschwellendem (Verzeihung!) Applaus…)

Was für eine Aufführung…; was für ein Theater…, was für Charaktere….!

Da ist die Frau, die sich anschickt „seriös“, das heißt möglichst dauerhaft „vernascht“ zu werden….,

Da ist der Mann, der bereitwillig und völlig unreflektiert die Doppelbödigkeit aller Fleischeslust vor die Augen führt…,

Da ist die Schweinshaxe, die an und für sich jedmöglichen nexus idearum mit dem Begriff des „Naschens“ und „Vernaschtwerdens“ perhorresziert…

Und weil die Dame keine Schweinshaxe ist, sondern eine sensible Salatesserin, der unsere ganze Sympathie gehören muss, bleibt am Ende auch dieser unangetastet, äh, ich meine unvernascht…
Was übrig bleibt, ist der Geruch verbrannter Knochen und welkender Salatblätter und die Gewissheit, auf diesem Schlachtfeld keine Ehre gewinnen zu können…!

Die Desertion auf die Damentoilette ist allerdings ein Ausweg, der aus gutem Grunde nur dem Weib und nicht dem Manne gestattet sein sollte…! Aber was wollte ich eigentlich sagen? Ach so:

Meine Ovation haben Sie, Frau Modeste!