ach,
ich denke, dass böll keineswegs seine ganze aktualität verloren hat; natürlich sieht heute manches anders aus als zu jener zeit, in der beispielsweise „… und sagte kein einziges wort“ spielt, die thematik der verlorenen ehre der katharina blum hingegen trifft heute auf viele medien zu, wohingegen sich ursprünglich nur die bildzeitung solcher methoden bediente. für meine begriffe stellt sein werk zumindest einen ausgezeichneten spiegel der damaligen zeit dar. wie auch immer: ich habe die meisten seiner werke in meinen bücherschränken – und ich werde niemals mehr das erschrockene gesicht meiner aus dem rheinischen großbürgertum stammenden gottseidanknichtmehrschwiegermutter vergessen, als sie der böll-bücher ansichtig wurde und sich sodann vorsichtig im rückwärtsgang von den regalen wegbewegte, einem menschen gleich, der danach trachtet, sich unbeschadet vor einem gefährlichen reptil in sicherheit zu bringen …