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Als Böll, Grass, Bamm, Bachmann noch jung und zornig waren, las das deutsche Juste Milieu Ernst von Salomon (Freund preußischer Sekundärtugenden, deutschnationaler Individualitätsfeindlichkeit
und Relativierer der NS-Verbrechen), das Duo Kurt Goetz/Valerie von
Martens (heiter-belanglose Nettigkeiten) und Klassiker wie Goethe und Schiller, möglichst weit weg von der politischen Gegenwart. Wen ich mir auf der anderen Seitte so angucke, was in der Berliner Republik, in der bis heute nicht angekommen zu sein ich voll Stolz zugebe, so als Literat gilt – Golffahrer Illies, der kleine Bruder meines früheren Kollegen Kocku von Stuckrad, die mythologisch-griechisch benamte knackarschige Nachfahrin des Reichsjugendführers – so kann ich allerdings konstatieren, dass der publikumsrelevantere Teil der aktuellen deutschen Literaturproduktion gerade für die Altpapiersammlung, während die Gruppe 47 und die Gruppe 62, endlich auch die literarische New Wave der 70er und 80er die Messlatte errichtet hat, an der die folgende deutsche Prosaliteratur regelmäßig scheitert.