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Nun, liebe Modeste, da stehen wir sicher auf verschiedenen Schollen, und es liegt
mir nichts ferner, als mit Dir zu hadern, nur gestatte mir bitte noch zwei Bemerkungen.
Juste milieu ist einfach ein Begriff, der etwas ganz bestimmtes meint, und ich bin zu
sehr Historiker, um das einfach so zu schlucken. Du würdest ja vermutlich auch eine
kritische Anmerkung machen, wenn jemand juristische Begriffe falsch gebrauchen würde,
etwa schriebe, das Erbrecht sei Teil des Strafrechts oder so. Ansonsten bin ich gerade abgenervt
durch ziemlich viel flachdumpfe Gegenwartsprosa der letzten Zeit, und gerade aus dem Umfeld
der quirligen Berliner Hauptstadtszene http://che2001.blogger.de/stories/497018/#498003.
Das will nicht sagen, ich sei ein Fan der Gruppe 47 (Borchers, Böll und Bamm fand ich gut,
von Grass kenne ich nur die Blechtrommel, die mir gefiel, was ich von Bachmann gelesen habe,
erinnere ich nicht mehr, Walser und Handke, teils keine Ahnung, teils gittebäh,
die spätere Gruppe 62 fand ich sehr viel interessanter), nur halte ich die geschwätzige Zeitgeist-Literatur, die seit Florian Ilies von Feuilleton
als neue deutsche Literatur gehyped und gefeiert wird, für das Schlechteste, das seit 1945 in Deutschland
publiziert wurde. Nicht, dass es keine gute deutsche Gegenwartsprosa gäbe, aber das sind dann für mich
eher Krimis und Thriller oder auch Science Fiction, zu meinen persönlichen Favoriten gehört z.B
Frank Schätzing.