Hallo, Madame Modeste

hat es mich doch in der Nacht hierher getrieben, und wie erwartet zur schönen Lektüre verleitet. Beim Thema „Hunde“ jedoch, hält es mich nicht länger und ich zitiere mich mal selbst von neulich eben:

„Draußen sind die Geräusche des Sommers.
Wie jeden Tag bellt dagegen der irre Köter an. Irgendwann vergifte ich dieses Vieh. Es wird für mich immer ein Rätsel bleiben, wie Menschen der Großstadt sich Tiere in ihrer Wohnung halten können. Das Frauchen oder Herrchen dieses Quälgeistes ist wahrscheinlich eine pensionierte Beamtenseele, die sich über lachende und planschende Kinder im Park aufregt. Die Bestie ist darauf scharf gemacht. Über soviel Menschenverachtung kann übrigens nur eine Beamtenseele verfügen, mit diesem Tier Tag für Tag gerade vor einem Krankenhaus zu erscheinen. Diese kläffende Töle würde man in zivilisierten Ländern schlachten und als einen Sonntagsbraten auf den Tisch bringen.
Hier in Berlin scheißen Tiere die Straßen und Plätze voll und niemand bringt ihre Halter lebenslang in den Knast, geschweige davon, dass diese wenigstens ein Ordnungsgeld zahlen müssten.
Als ich dich noch nicht kannte und allein lebte, besuchten mich zwei Internetbekanntschaften, eine Frau und ein Mann. Ich hatte Kaffee gekocht, süßen Kuchen vom türkischen Bäcker gekauft und erwartete ein geistvolles Gespräch zwischen einander sympathischen Mitmenschen über die Literatur im allgemeinen und manchmal auch im besonderen. Als ich zur vereinbarten Zeit und nach dem Klingeln die Wohnungstür öffnete, strich an mir vorbei ein hechelnder Hund von der Größe eines einjährigen Löwen. Die Frau und der Mann folgten schnaufend und verstellten sich, als wären sie normale und freundliche Menschen und das Mitbringen einer stinkenden Töle die selbstverständlichste Sache der Welt.
Mehr als zwei Stunden sprachen wir, obwohl ich kaum zuhörte, indessen das sabbernde Ungeheuer sich über den Kuchenteller hermachte. Die beiden Literaten nahmen etwas erstaunt zur Kenntnis, dass ich den gemeinsamen Kuchenverzehr mit einem Hund verweigerte. Seitdem betritt keine Internetbekanntschaft mehr meine Wohnung, die jetzt die unsrige ist und schreibende Mitmenschen sind mir grundsätzlich nicht geheuer. Was da im Internet steht, kann man eh nicht als Literatur bezeichnen. Viele von diesen Gestörten halten sich auch Katzen und ähnliches Getier…“

so kommt es zu einem kleinen Kommentar.

lieben Gruß in die Nacht

Mukono