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Liebe Modeste, da muss ich natürlich einschreiten: Ihr … es scheint ja so zu sein angesichts derer, die ganz ohne Dach über dem Kopfe dastehen, dürfte ein wenig zu kurz gegriffen sein. So mancher von diesen wird über die Zeit eben so klein, dass er selbst durch die „engen“ Maschen unseres Sozialstaates purzelt und sich letzten Endes ausgerechnet mit einer solchen Zeitung in der Hand in Ihrer Bahn wiederfindet, bevor er sich nächtens eine Bank sucht. Ganz zu schweigen davon, dass eine sozialstaatliche Alimentierung leider nicht alles ist und eine wohlgefütterte Gesellschaft noch so laut und erbost Hängematte! schreien kann, wenn sie gleichzeitig den Zaun zu denen da hübsch hoch zieht.

Nachvollziehen kann ich Ihre Sehnsucht nach einem Schweigegebot in der Bahn, zumindest in Teilen. Vielleicht machen Sie sich ja – auch im Sinne des Opferns – doch einmal auf die Suche nach einem Kirchlein. Vielleicht haben Sie Glück und finden eines, in dem Sie sogar eine echte Kerze anzünden können anstatt eines Glühbirnchens. So schlagen Sie gerade zu dieser Jahreszeit drei Fliegen mit einer Klappe: Erstens können Sie die Entrichtung des Obulus´ mit der Bitte um Berücksichtigung des summa cum laude verknüpfen, zweitens ist es herrlich kühl und drittens wird ihnen dort sicher niemand unter umständlichem Brimborium eine Obdachlosenzeitung anbieten.