Na gut, dann…

…schreib‘ ich halt ein bisschen mathematisch Logisches. Die Autorin hat angefangen!

Was die Schoenheit des Textes nicht schmaelert, man verstehe mich nicht falsch, der logische Haken ist so kunstvoll im virtuosen Spiel mit typisch mathematischen Idiomen und Wendungen verborgen, dass man sich gerne der Illusion hingibt, man folge einer stringenten formalen Argumentation.

Tatsaechlich gilt es zu bedenken, dass sich die betrachteten Eigenschaften leider nicht ausschliessen. D.h. ein verliebtes Subjekt ist nicht automisch kein Subjekt der Begierde. Z.B. waere die reale Erfahrung erklaert, wenn sich Subjekte immer in Ringen verkucken. Also, A begehrt B begehrt C begehrt D begehrt A. Und jeder der 4 ist so mit begehren beschaeftigt, dass das Interesse anderer unter der Wahrnehmungsgrenze verschwindet. Ausserdem ist die verliebt-in Relation nicht injektiv, d.h. es koennte sein, dass es in der ganzen grossen Stadt 5 Personen gibt, nicht notwendig Models oder Monster, in die die restliche Bevoelkerung gerade verliebt ist. Naja, vielleicht auch 6 oder 23 Ziele, weil sonst in genanntem X/Y Gespraech schnell die Gemeinsamkeit erkannt wuerde. Erschwerend hinzu kommt noch die Gattung der multiplen Verlieber, die nach eigenen Angaben auch locker 7 ernsthafte Verliebungen an einem Abend zustande bringen, und somit die schoene Statistik, den Ausgangspunkt der Argumentation, verfaelschen.

Wenn man jedoch mal von vorne startet, bei der genannten Verteilung, waere eine interessante stochastische Fragestellung doch folgende. Wenn man einfach mal einmal die Woche einen Wohnortsgenossen willkuerlich herausgreift, in der U-Bahn, an der Kaesetheke, wo auch immer, und sagt „ja, ich denke auch, wir sollten heute abend zusammen ausgehen“, wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass man jemanden erwischt, der gerade nur auf diese Ansprache gewartet hat…?