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Hmm. Die besten Männer unter meinen Mitschülern sind Prokuristen mittelständischer
IT-Firmen, Programmierer bei IBM oder Meereszoologe auf einer norwegischen
Forschungsstation geworden, die besten Frauen Prokuristinnen mittelständischer
IT-Firmen, Chefconsultant einer Werbeagentur oder Studienrätin. Gravierend groß
sind da die Unterschiede nicht. Haben sich, was die Emanzipation der Frauen angeht,
die Verhältnisse im Vergleich zu Deiner Alterskohorte schon wieder zurück entwickelt?

– Unter den Leuten aus meiner Studienzeit sind die Unterschiede gravierender. Die Topp-
Leute sind der Professor in Tel Aviv, der Sternwärter in Palo Alto, das Paar, sie Ärztin, er
Rechtsanwalt, die sich mit Insidergeschäften an der Börse ein mehrfaches
Millionenvermögen ergaunert haben, vielleicht auch noch der Richter, die
Professorin in Hannover, die Ärztin, und am anderen Ende stehen der Langzeitarbeitslose,
die einstige militante Hardcorefeministin und nunmehrige hörige masochistische
Gespielin eines Drogenfreaks. Die Mehrzahl hat es in geordnete Verhältnisse geschafft, aber
etwa ein Viertel nicht. Einige sind gestorben.
Ach ja, und etliche KrankengymastInnen dazwischen.

„Dass fachliche Überlegenheit es nahezu
ausschließt, als feminin und attraktiv wahrgenommen zu werden“ ist etwas, das mir im
Leben nie begegnet ist, ich kenne es als ein Klischee aus Zeitschriften und Blogbeiträgen,
aber nicht als etwas, das mit meinem Leben zu tun hätte.

P.S. Ich hatte mal eine Vorgesetzte, auf die war ich richtig scharf.