Was man da jetzt machen sollte, Herr Schneck, weiß ich selbstverständlich auch nicht. Sicherlich wäre es hilfreich, wenn Frauen ihr Bedürfnis, gemocht zu werden, auf ein kontruktives Maß zurückschrauben würden, und Männer lernen würden, Frauen nicht entweder als kompetent oder als reizend wahrzunehmen. Das würde den von Frau Kittykoma sehr treffend als Downgrading beschriebenen Prozess vermutlich abschwächen. Da man auf den Bauch meist weniger Einfluss hat als auch den Kopf, wird das aber so schnell kaum etwas werden, und Kriterien für’s „Richtigmachen“ habe ich, Frau Kaltmamsell, so wenig wie Sie.

Die vom Herrn Sokrates ausgesprochene Ansicht, nach der die Erfolglosigkeit sympathischer sei als das Streben nach Macht, vermag ich so nicht zu teilen, indes mag es hier jeder tatsächlich halten, wie es ihm gefällt. Schön wäre nur, wenn der Preis, den Männer und Frauen für dieses oder jenes Leben zu zahlen haben, gleich hoch wäre. Dass auch genug Männer herumlaufen, deren Ehrgeiz sich in Grenzen hält, Herr DrNix, ändert leider nichts an dem Umstand, dass Frauen für ihren Ehrgeiz oft weitaus mehr auf den Tisch legen müssen, als dies bei Männern der Fall ist. Dass bei vielen Frauen das laute Modell Mann besser ankommt, ist aber natürlich ebenso wahr, wie dass viele Männer stille, damenhafte Frauen präferieren, die garantiert nie dazwischenreden, und keinesfalls höher hinauswollen als der jeweilige Herr.

Die Ehe, lieber Don, halte ich weniger für die Ursache als für einen Katalysator des weiblichen Steckenbleibens in den Hierarchien. Meist sind zu diesem Zeitpunkt die wesentlichen Weichen bereits gestellt, und in der Biographie vieler Frauen verdecken Ehe und Mutterschaft eine Entwicklung, die auch einfach so eingetreten wäre. Die Angst vor dem Sprung mag da eine erhebliche Rolle spielen – so manche springt dann doch eher in den Kreißsaal als ins kalte Wasser.

Dass Frauen untereinander oft jede Fairness vergessen, hört man, Side Affects, nicht selten, ich habe dieses Phänomen aber selber nie erlebt noch beobachtet. Ich kenne intrigante Frauen ebenso wie intrigante Männer, und die Schlammschlachten scheinen mir auf keiner Seite wüster zu sein. Vielleicht verhält es sich hier eher so, dass man Männern auch erbitterte und manchmal unfaire Rivalität eher zugesteht, und bei rivalisierenden Frauen schneller mit dem Zickenterror-Attribut bei der Hand ist . Natürlich gibt es da auch Ausnahmen – und die Frau Familienministerin scheint eine solche Ausnahme darzustellen. Ungeachtet ihres Parteibuchs halte ich mehr und mehr von der Dame, die mir eine vernünftige und pragmatische Politik zu machen scheint, die sich die rot-grüne Vorgängerregierung schämen sollte, nicht gemacht zu haben.

Und vielen Dank, Frau Wassweissich.