Ich nehme – wenn ich ehrlich bin – die ordentlichen, angepassten und lautlos ihren Job verrichtenden Kollegen nicht so besonders ernst

Dass kaum aufsteigen wird, wer keinen sichtbaren Willen demonstriert, in eine höhrere Position zu kommen, erscheint nur logisch. Aber neben der Frage, was (wohl trotz allem in erster Linie Frauen) davon abhält, überhaupt den Wunsch danach zu entwickeln, sehe ich schon auch ein großes Defizit auf der anderen Seite. Denn selbst wenn Mitarbeiter nicht auf höhere Posten promoviert werden wollen, so haben sie dennoch angemessene Anerkennung für ihre Arbeit verdient. Und hier hapert es nach meiner Beobachtung heftig, schon beim verbalen Lob und Respekt, geschweige denn wenn es zu Gehaltsstufen oder Boni kommt.

Was ich nicht nur oft für unverschämt gehalten habe angesichts der Leistung, die da ignoriert wurde, sondern auch für ökonomisch unvernünftig, denn die wenigsten Aufgaben lassen sich mit kommunikationsgewandten und ehrgeizig-aufstrebenden Egos alleine bewältigen (die zudem oft schon wieder innerlich auf dem Absprung sind, zumindest in größeren Unternehmen). Eine realistischere Wertschätzung verschiedener Temperamente und Fähigkeiten in Bezug auf das Arbeitsziel sollte von Managementseminarfolien allmählich auch in die Köpfe dringen. Was wohl bislang vor allem Frauen zugute käme.

Übrigens bin ich da auf längere Sicht durchaus hoffnungsvoll.