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Das Problem ist, dass wir uns in sozialen Netzwerken bewegen. Man kann völlig allein existieren, ich habe das auch schon getan in meiner Berliner Zeit, aber es liest einem dann auch niemand. Man ist ständig auf sich selbst zurückgeworfen. Völlige Einsamkeit ist eine der härtesten Erfahrungen, die es gibt. Es ist, als brülle man Wände an.
Mit Rückgrat hat das wenig zu tun. Eher mit Rücksicht. Sobald ich über Menschen schreibe, mit denen ich zusammenlebe, gerne zusammenlebe, bin ich dazu gezwungen, mich um ihr Feedback zu kümmern und dann kann ich nicht mehr über alles schreiben, was ich will. Das ist ernüchternd, aber auch rechtlich sind uns Literaten da die Hände gebunden. Maxim Biller konnte sein letztes Buch einstampfen, genau aus diesem Grund. Und ich selbst musste den Namen einer Schönen aus meinem Blog entfernen, weil mich die Betreffende darum gebeten hat. Obwohl ich sie liebend erwähnt habe. Aber Persönlichkeitsrechten ist das egal.