So ganz bin ich mit deiner These nicht einverstanden: Es gab nach dem Krieg auch hier viel Literatur von hoher Qualität, welche ‚die Normalität des Alltags‘ sezierte – und auch das Seelenleben des kleinen Angestellten. Sie ist vielleicht in Vergessenheit geraten – oder nicht so erfolgreich gewesen wie anderes. Ich denke – aus staubiger Erinnerung hervorgekramt – an den frühen Walser und seine tristen Maklerfiguren, an Siegfried Lenz, an vieles von Böll, aber auch – bei den Neueren – an Frank Schulz (Abkotzen im Lokaljournalismus, auch das ein Angestelltenschicksal) oder an Georg Klein. Wer als Leser allerdings mit Literatur vor allem ‚dem Alltag entfliehen‘ will anstatt seinen Schrecken ins Auge zu schauen, der flüchtet sich natürlich in die ‚Popliteratur‘ und Artverwandtes.