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Mit Verlaub, Herr oder Frau Schwarzmaler, Ihre Verteidigungsrede über den rauen Charme der Mecklenburger gegenüber Einheimischen, Touristen, und ganz sicher – wie sagt man da jetzt politisch korrekt? – gemeint sind wohl alle, die etwas anders, sprich „ausländisch“ aussehen -, ist eher geeignet, Vorurteile gegen eben jene Mecklenburger zu wecken, denn Verständnis für sie. Mir ging es jedenfalls beim Lesen so, und ich habe nichts gegen das Land und die Menschen, ich mag die Ostsee und ihre Küste bekanntermaßen sehr gern.

Ich bin 2001 noch am Strand von Heiligendamm herumspaziert, damals stand auch jene denkmalgeschützte Villa noch, deren Abriss später bei Denkmalschützern für viel Unmut sorgte. Nur Schilder zeugten von dem großen Vorhaben. Schon damals unterhielt ich mich mit meiner Begleitung darüber, wie das wohl mit dem Strand werden würde, denn der Hotelbetreiber würde den dann doch sicherlich den Hotelgästen vorbehalten wollen, das gäbe bestimmt Ärger. Ich kann daher Ihren Zorn über den gesperrten Strandweg gut nachvollziehen, doch richten Sie ihn meines Erachtens hier an die falsche Adresse. Wer hat denn das Häuserensemble an diesen Investor verkauft, doch nicht Madame Modeste. Ebenso wenig halte ich es für sinnvoll, Hotelgäste für Versäumnisse der Kommune verantwortlich zu machen.

Und was das Orte-bashing angeht, so haben andere darüber schon ganze Bücher geschrieben, Öde Orte, beispielsweise, erschienen im Reclam Verlag Leipzig, da sind jede Menge aus dem Westen dabei (und nur vereinzelt welche aus dem Osten).