REPLY:

Ja, dieser Weltuntergang wäre sehr, sehr individuell.

Aber auch bedrohlich real (auch wenn das jetzt vom eigentlichen Text wegführt). In der Arbeit mit „sich und andere verwirrende Menschen“ (so wohl die politisch korrekte Bezeichung für Demenzkranke) gibt es, so las ich jüngst, therapeutische Einsätze mobiler Erinnerungsmuseen. Koffer mit alten Fotos, originalen Eintrittskarten, Kinobillets, Stadtansichten – alles aus einer Zeit, als die Erinnerung, die Welt also, noch vorhanden war. Auch wenn es sich dabei nicht um die individuellen Memorabilia handelt, wirkt doch das kollektive Gedächtnis, blitzt wohl im Erkennen vergangener Zeiten und ihrer Relikte die „Welt“ wieder auf. Ein tröstlicher Gedanke für die Zeit, wenn einem die Bilder und die Sprache wegbrechen.