Aber Madame,

Frauen verdienen durchschnittlich 23% weniger als Männer, wenn sie die *gleiche* Tätigkeit ausüben. Das kann man nicht mit Integrität vs. Weltklugheit erklären.

Ansonsten: Ich bin das Mädchen bis Mitte 20. Dann habe ich mich für den Karriereversuch entschieden und die Welt der NGOs verlassen (in der übrigens dieselben Männer Chefs sind, nur mit Cordhosen). Es gab auch dafür einen Preis, ich merke es besonders dann, wenn ich in beruflich unsicheren Phasen meine reaktionären Phantasien von barocken Hochzeiten mit reichen Männern nicht mehr unterdrücken kann, die mir ein Leben bezahlen, das nur noch aus Museumsbesuchen besteht.

Und noch etwas: Man müsste einmal darüber reden, ob es nicht doch universale und objektive Kriterien für ein glückliches Leben gibt. Ich meine schon. Und ich meine auch, dass dazu die Entfaltung der eigenen Fähigkeiten plus die gesellschaftliche Annerkennung der Leistung gehört, die nun einmal in Geld besteht. Wenn das stimmt, dann habe ich mit Mitte 20 tatsächlich einen Weg eingeschlagen, der objektiv glücksverheißender ist als der Weg der Referentin in einer NGO.