Frau Arboretum könnte recht haben. Der Reiz solcher Abendaktivitäten ließ bei mir auch ab Mitte 30 deutlich nach. Dabei waren zu dem Zeitpunkt die ab meinem Vierzigsten geänderten Lebensumstände mit Frau, Kind und Familienleben noch nicht mal ansatzweise zu ahnen.

Ich stellte in jener Zeit fest, dass mich diese allabendliche Geselligkeit, die permanente Suche nach irgendwas, weswegen man diese Abende als irgendwie gelungen verbuchen könnte, mit der Zeit immer mehr anstrengte. Und irgendwie merkte ich auch, dass ich mit dem Alleinsein wesentlich besser klar kam, wenn ich wirklich alleine war, als wenn ich mich in Gesellschaft (oder gar größeren Menschenmassen) bewegte.

Ich halte es indessen nicht für unausweichlich, dass jedem so eine Phase bevorstünde. An Ihrer Stelle, werte Frau Modeste, würde ich spätestens, wenn das Gefühl sich häuft, dass der Abend mal wieder nicht der Bringer war und das eigentlich tolle Leben mal wieder anderswo getobt zu haben scheint, meine Freizeitgestaltung und die damit zugrunde liegenden Erwartungen kritisch hinterfragen.

Aber vorher nicht.