Sehr hübsch geschrieben und – ziemlich wahr. Im derzeit allgegenwärtigen Lamento über die Bachelor- und Masterstudiengänge sind auch deshalb unangenehm falsche Töne unüberhörbar, weil sich diesmal erstaunlicherweise bildungsstreikende Studenten auf derselben Seite finden wie ihre natürlichen Feinde, die Professorinnen und Professoren vom Deutschen Hochschulverband. Ganz genau, das sind diejenigen, die vor einem Weilchen ein „Schwarzbuch Bologna“ herausgegeben haben, in dem sie das (für sie immer noch) neue „Studiensystem“ kräftig anzuschwärzen versuchen. Ach ja, und der kleine Cousin, woher weiß er denn in seinem kurzen Bachelorstudiengang, wie schlecht oder gut die Studienbedingungen früher waren? Früher wann? Kennt er vielleicht das Gejammer aus den Magisterstudiengängen über ein Studium ohne Bezug zur Abschlussprüfung oder zu irgendeiner Praxis, über die Unmöglichkeit, die eigene Leistung oder den Kenntnisstand einzuschätzen, die undurchsichtige Struktur und über all die jetzt angeblich vermissten „Freiheiten“, die zuvor kaum jemand anders nutzte als zu vermehrtem Jobben? Kennt er nicht, wetten?