REPLY:
Es kommt aber nicht anders. Sofern Sie nicht vor dem 65. Geburtstag einen tödlichen Unfall oder Schlaganfall erleiden, werden Sie unter allen ihren Falten und Runzeln verschwinden, wird sich ihr Rückgrat verbiegen, Sie zum Essen Ihre Zähne suchen müssen und die Tage im Kalender ablesen. Ihre Familie, so Sie denn eine haben, wird ihrem eigenen Leben folgen und Sie hin und wieder, wenn es die Zeit erlaubt, besuchen. Sie werden verbittert und verhärmt aus dem Fenster starren und sich fragen, wozu Sie sich alle die Jahre so gequält haben – für dieses hier? Für diese Endstation, das Warten auf den Tod? Es wird bei Ihnen nicht anders sein, denn Sie empfinden diese Bitterkeit bei dem Gedanken daran ja jetzt schon.

Ich habe mir vorgenommen, sofern ich so alt werde und nicht bettlägerig bin, jeden Tag, an dem ich endlich keine Verpflichtungen mehr habe, keine Verantwortung mehr trage, zu geniessen. Mit oder ohne Zähne. Mit oder ohne Gehhilfe. Und ich habe schon so viel Kinder- und Hundekacke, -pipi und -kotze aufgewischt, dass mich sabbernde Alte nicht beeindrucken können. Hossa.