Nicht neu – der Autor ist auch schon etliche Jahre tot -, aber gut sind die Erzählungen von Raymond Carver: „Wovon wir reden, wenn wir von Liebe reden“ und „Würdest du bitte endlich still sein, bitte“. Die gebundenen Ausgaben gibt es derzeit für knapp fünf Euro bei Zweitausendeins (die vierbändige Werkausgabe ist für 15 Euro zu haben). Ich habe die Geschichten in den vergangenen Wochen spät nachts im Bett gelesen. Müsste sich auch für den Strand eignen, da schläft man ja auch ganz gern immer mal wieder zwischendurch ein. Die erste Erzählung „Warum tanzt ihr nicht?“ aus dem erstgenannten Band fängt so an:

„In der Küche machte er sich noch einen Drink und warf dabei einen Blick auf die Schlafzimmereinrichtung in seinem Vorgarten. Das Bett war abgezogen, und die bonbonfarbenen gestreiften Laken lagen neben zwei Kopfkissen auf der Frisierkommode. Davon abgesehen sah alles ziemlich so aus wie zuvor im Schlafzimmer – Nachttisch und Leselampe auf seiner Seite des Bettes, Nachttisch und Leselampe auf ihrer Seite.“

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Von Therézia Mora kenne ich nur „Seltsame Materie“, das ich fasziniert gelesen habe. Von dieser Longlist würde mich auf dern ersten Blick nur Herta Müllers „Atemschaukel“ reizen. Und vielleicht noch Jirgls „Die Stille“ sowie der Haas für zwischendurch.