REPLY:
Einspruch

Nein, das sehe ich fundamental anders. Aus meiner Sicht ergibt es keinen Sinn, sozusagen von vornherein in die Opposition zu wählen (und rechts natürlich erst recht gar nicht). Die Wahl stellt in einer Demokratie die maßgebliche Unterstützung einer politischen Position dar, und da sollte man diejenige Position unterstützen, mit der die meisten Übereinstimmungen bestehen. Dass man da keine 100% hinbekommt – geschenkt. Andernfalls gäbe es 80 Mio. deutsche Parteien. Aber (und das klingt jetzt staatstragender, als es gemeint ist) man sollte konstruktiv wählen.

Auch hinsichtlich der Extreme teile ich Ihre Position nicht. Man muss andere Ansichten tolerieren, das gehört zum Wesen einer Demokratie dazu. Dies setzt aber stets voraus, dass auch der andere diese Spielregeln anerkennt. Ist das nicht der Fall – und so scheint es mir sowohl am linken als auch am rechten Rand zu sein – kann sich niemand auf eine Toleranz berufen, die er der Mitte auch nicht entgegenbrächte, hätte er die Machtmittel hierzu.