das ist rigoletto aus der sicht des kindes, aber diese oper heißt nicht gilda, sondern rigoletto. der schmerz des vaters über den fall der tochter wäre heute genauso groß. vielleicht ist es heute nicht die verlorene jungfräulichkeit. vielleicht sind es heute die verführung zu drogen, zu einem leben, das sich der vater nicht wünscht.
das universelle gefühl ist der schmerz darüber, daß jemand dem kind wehgetan hat (mitgefühl), es in eine welt geführt hat, vor der man es noch behüten wollte (verlust & versagen).

ich glaube, daß emotionaler schmerz und menschliches leiden universal sind, seine auslöser ändern sich vielleicht. (voraussetzung ist, daß man sich mit dem leben so weit konfrontiert, daß einem diese dinge als erfahrung tatsächlich zustoßen könnten.)
antike dramen sind uralt. und doch sind ihre botschaften universell. medeas wut und tränen darüber, daß sie für jason alles aufgab: ihre gesellschaftliche position, ihre heimat, ihren beruf und dann als frau an seiner seite zugunsten einer jüngeren – die er heiratet – aufgegeben zu werden. diese emotionen sollten heute nichts mehr gelten?

entschuldigung, da ist mal wieder die theaterwissenschaftlerin in mir durchgegangen.