Ich habe mich schon einmal darüber ausgelassen, wie anmaßend und unausstehlich ich die Moderatoren der diversen Literatursendungen empfinde, mögen sie non MRR oder Iris Radisch heißen.
Ähnlich erfrischend wirken die Kritiken des „gewöhnlichen Lesers“, die in mir einen weiteren Vergleich aufkommen lassen.
Es gibt eine Seite, die vor allem in Österreich sehr praktisch ist: http://www.speising.net/
Dort lese ich nicht die üblichen Tages- und Wochenzeitungs-Restaurantkritiken sondern die Meinungen von Essern, die wie ich bestimmte Lokale aufsuchen. Ich erfahre viel mehr über ein unbekanntes Lokal, wenn ich die Kritiken verschiedener Menschen lese und feststelle, wie sie über mir bereits bekannte Lokale geschrieben haben.
Ich mag das „ungerecht sein“. Letztlich gibt es Bücher, bei denen man warm wird und andere, durch die man sich ein bisschen quält, weil man glaubt, es gelesen haben zu müssen. Der Mann ohne Eigenschaften zählt zu diesen. Obwohl ich den zweiten Teil recht amüsant finde, kann ich dabei kein richtiges Lesevergnügen empfinden.
Anders herum hatte ich mich nach den ersten dreißig Seiten der Strudelhofstiege so festgelesen, dass ich diese doch immerhin mehr als 1000 Seiten immer wieder gerne zur Hand nehme.
Vielleicht fehlt in der oben stehenden Betrachtung noch ein Aspekt, den ich auch sonst selten angesprorchen sehe: dass man ein Buch wieder und immer wieder lesen kann.
Bei Kinderbüchern und bei Lyrik scheint es zwar selbstverständlich zu sein, bei Romanen schätze ich aber den Umstand, dass sich ein Roman auch beim zweiten oder zehnten Mal lesen noch frisch anfühlt, sehr hoch ein. Es fallen mir einige dieser Art ein, aber die werde ich nicht zu nennen brauchen.