Muß denn alles immer atemberaubend aufregend sein? Muß jede Sekunde des Lebens mit tausend Lichtern und rasanten Kameraschwenks brachial inszeniert sein?

Im Rückblick werden Sie, geschätzte Modeste, eines Tages vielleicht sagen können daß „diese schönen Jahre in Berlin“ die rundesten und glücklichsten waren. Ich kenne viele Menschen, die Sie darum beneideten. Das „per aspera ad astra“ mag dann und wann auch passen, aber gerade die leichte Gesetztheit, die Sie gerade so verdrießlich stimmt, läßt es zu, daß schöngeistige Gedanken sich überhaupt erst entwickeln und mitteilen.

Ich jedenfalls bedanke mich bei Ihnen, daß Sie ihr „langweiliges“ Leben leben und uns darüber auf die Ihnen ganz wunderbar eigene und einzigartige Weise informiert halten.