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Ich glaube nicht, dass es hier um eine Wunschvorstellung ging, die oberflächlich gewesen wäre, sondern um ein echtes Dilemma zwischen zwei Idealvorstellungen, die in diesem Einzelfall zumindest in dem Zeitfenster nicht vereinbar waren, den sie sich eingeräumt hat: Romantisch verliebt zu sein einerseits, und andererseits in einer klassischen Familienstruktur zu leben. Der Mann, in den sie damals verliebt war, wollte weder sie noch so eine Familie, und heute lebt er nach wie vor allein und kinderlos in Mitte. Der Mann, mit dem sie damals zusammengekommen ist, hat ähnliche Lebensvorstellungen wie sie, und sie dachte, das reiche aus.

Ich kenne einige Frauen, die in dieser Beziehung mehr Glück hatten und sich in Männer verliebt haben, die ebenfalls sehr konventionelle Familienmodelle präferieren. Ich habe das Gefühl, es geht ihnen gut dabei. Ich möchte das nicht leben, aber als Lebensentwurf ist es sicher legitim. Es ist halt schwierig, wenn man eine Vorstellung von seinem Leben hat, zu deren Verwirklichung man zwingend einen anderen braucht.