anders schlafen trifft es wohl am besten.

persönlich wurde ich ja ein leben lang gequält, das begann schon in der schulzeit, weil ich einfach vor mittags allerhöchstens zu 50% funktionierte, dafür war ich dann prompt zu mittag vor lauter konzentrationsversuchen so erschhöpft, dass ich eigentlich ein mittagsschläfchen gebraucht hätte. am nachmittag war das dann soso-lala, am abend wurde ich langsam munter und dann: sollte ich schlafen gehen. wegen der schule am nächsten tag. es ist mir heute noch schleierhaft wie ich die sache mit matura und nebenbei noch konservatorium und nachhilfeunterricht geben geschafft habe. zu welchen leistungen wäre ich wohl fähig gewesen?

meine tochter war, gott sei dank, mir sehr ähnlich, schon als baby. WENN sie denn einmal schon vor acht aufwachte, aus versehen wie ich annehme, dann wollte sie eine frische windel, eine flasche milch, und: weiterschlafen. tolles kind.

schwierig wurde es, als wir beide schlaftrunken richtung kindergarten wankten, später richtung schule, über die eigenen beine stolpernd und fallweise gegen verkehrszeichen laufend. alles nicht so einfach.

besser wurde das erst in den letzten 15 jahren meiner berufstätigkeit: für einen amerikanischen konzern, zentrale in ny. das war super. mehrfache belobigungen bezeugen die tatsache, dass ich mit der beantwortung von anfragen etc. fast immer halb europa voraus war. die frühaufsteher gingen auch früh nach hause, die amis schickten ihre mails aus übersee quasi immer dann, wenn die frühaufsteher schon nicht mehr da waren. ich kam spät, ging spät, ergo: vormittags langsam am schreibtisch aufwachen, kaffee trinken, dann europäischer teil der arbeit am sehr frühen nachmittag, dann kaffee, internationaler teil der arbeit am späten nachmittag. keine interessenskonflikte, keine überhänge, kein erschrecken über „most urgent“ und schon einen halben tag alt.

einteilung ist alles – und der richtige job in der richtigen firma, ich geb es zu. man muss seine nische finden.