REPLY:
Das ist ein interessanter Aspekt. Möglicherweise liegt es auch an der Überalterung Wiens. Die Stadt selbst ist ja ebenfalls eine Millionenstadt. Ich habe immer sehr viel Kontakt zu älteren Menschen gehabt.
Schon als ich noch Kind war, waren es im Park die schachspielenden Pensionisten, darüber hinaus meine Großeltern und Großonkeln bzw. Großtanten. später waren es Professoren und Chefs, die damals mit 50 Jahren auch schon ziemlich alt erschienen;) Dann bin ich Mitglied eines Vereines, (wohlweislich weder Burschenschaft noch CV) in dem das Durchschnittsalter der Mitglieder weit über meinem lag. Dort konnte ich erleben, dass ein wirklich alter Mann anläßlich der Feier seines 100sten Geburstags von der Rednerbühne eine freie Rede über 20 Minuten hielt. Ähnliches tat Prof. Zemanek, der anläßlich seines 85ten Geburtstages einen eineinhalbstündigen Abriss über sein Leben in der Informatik gab. (Er gilt als Pionier, der den ersten volltransistorisierten Computer „Mailüfterl“ gebaut hat, quasi ein röhrenloser Zuse.)
Jetzt kann man sagen, dass mir diese Herrschaften nicht zufällig über den Weg gelaufen sind. Aber berührungspunkte gab es häufige. So wie es jetzt umgekehrt ist: viele meiner Kontaktpersonen sind viel jünger: Studenten, Kollegen, Mitarbeiter. Gerade der Altersunterschied macht den Austausch von Meinungen so interessant.
Ich nehme an, dass aus den geschlechtsspezifischen Gründen in Ihrem Fall eher der Kontakt zu älteren Frauen interessant wäre. Ich kann Ihnen versichern, dass es da ganz außergewöhnliche Exemplare gibt. Z.B. sind meine Schwägerinnen alle gleichalt oder 5 Jahre älter als ich und nehmen sehr regen Anteil am Leben. In Foren schreiben sie allerdings nicht, was mich manchmal betrübt.
Ist halt eine andere Generation;)