Ist es nicht auch so, dass man manchmal sich an so etwas Vergeblichem wie an etwas Kostbarem festhält. Dass man die Illusion, den nachts im Bett ausgeschmückten Gedanken daran lieb gewinnt und insgeheim weiß, dass der Traum viel schöner und wärmer ist als es die Wirklichkeit wäre, solange er nur theoretisch ganz vielleicht doch denkbar ist? Dass seltsamerweise die Bilanz zeigt: der Traum macht mehr schöne, warme Gefühle als er Schmerz bereitet, auch wenn das eigentlich keinen Sinn ergibt (aber dass solche Sachen nicht immer Sinn ergeben, ist ja nix Neues nicht).
Es darf nicht ein ganzes Leben aus solchen Dingen bestehen, dann ist es ungelebt und ein Schatten. Aber so einige Schatten-Traumperlen sich bewahren – vielleicht gar kein Zeichen fehlenden Selbstwertgefühls, vielleicht stattdessen eine kleine Schatztruhe für unterwegs, jederzeit verfügbar, gar nicht so dumm.
Modeste, bin neu hier, sehr beeindruckt von Deinen Gedanken, den Worten, sie zu skizzieren, anregend, danke