Meine Freundin Amelie sagt immer mit dem Fett isses wie mit dem Geld – es kommt und geht. Das triffts recht gut find ich. Solang es (das Fett) auch ab und zu mal wieder geht. Was nicht so leicht ist, wenn man sich erstmal in den Fresswahn reingemampft hat, kenn ich gut. Und den ganzen Tag eigentlich nur drüber nachdenkt, was man als nächstes essen könnte. Das Törtchen lauert zum Sprung bereit im Kühlschrank, die Tanke umme Ecke winselt hinterhältig in der Nacht und knistert mit den Chipstüten. Kurzfristige Freude, führt aber insgesamt meist doch eher zu Unzufriedenheit, unnützem, nicht wohligem, sondern leicht angeekeltem Völlegefühl im Bauch, im Kopf, in jeder Hinsicht. Oder ist es anders um und führt die Unausgeglichenheit zur übermäßigen Mampferitis über die Essfreude hinaus? Egal. Was hilft, als einziges hilft bei mir, mein Gleichgewicht und die Zufriedenheit wieder zu finden ziemlich unabhängig vom Gewicht (weg mit der Waage, saublöde Dinger) ist (1) Sport machen – so WUNDERSCHÖN ist es doch im Moment draußen zum Laufen oder eben, was einem ohne allzu zahnfletschende Schweinehunde Spaß macht (Tennis? durch den Park spazieren?) und (2) MIT FREUDE weiter essen; freudiges Essen macht viel weniger dick als schlechtgewissiges Essen. Mit dem Sport kommt wieder Luft in den Kopf und Fröhlichkeit und verdiente Müdigkeit in die Beine und verdientes leckeres Essen in den Bauch mit Freude (großer). Und komischerweise hat man plötzlich viel weniger Hunger, viel mehr Energie, viel leichtere Gedanken, ist ein bisschen stolz auf sich und alles schmeckt so viel besser. Klingt schwer, wenn man gerade in der Essschleife hängt. Ist es auch. Aber eigentlich ist nur der Anfang schwer. Der dauert halt ne Weile. Aber es lohnt sich.