Das Problem ist ja nicht nur, ob Alteingesessene in Prenzlauer Berg wohnenbleiben können, sondern auch, daß es inzwischen für normalverdienende Familien in den Berliner Innenstadtbezirken richtig schwierig geworden ist, angemessenen Wohnraum zu finden. Auch wenn man sich die Wohnung leisten kann, ist auf Grund der Bewerberzahl die Chance, sie überhaupt zu bekommen oft nicht besonders groß, wenn die Mitbewerber um die Vierzimmerwohnung kinderlose Doppelverdiener sind.

Für diejenigen, deren Einkommen darunterliegt (und davon gibt es in Berlin wie gesagt viele), kommen einige Entwicklungen der letzten Jahre hinzu, die die Lage verschärfen: der Komplettausstieg des Landes aus der sozialen Wohnungsbauförderung 2009, die Anhebung der Einkommensgrenzen für den Wohnberechtigungsschein (und damit die Verschärfung der Konkurrenz um die knappen Sozialwohnungen) und die jahrelange Nichtanpassung der ALG-II-Sätze für Mieten an den Markt, die dazu führt, daß jemand, der in Hartz IV hineinrutscht heutzutage in der Innenstadt nichts mehr findet (noch Ausnahme: Wedding) und nach einem halben Jahr nach Marzahn oder Reinickendorf ziehen muß.

So sehr ich Ihren Wunsch verstehe, dort zu wohnen, wo es schön ist: eine Familie zum Umzug in eine andere Umgebung zu zwingen hat gravierendere Auswirkungen als die Nichterfüllung dieses Wunsches.